Ein Friedwald ist ein natürlicher Forst, der von offizieller Seite aus als Waldfriedhof genehmigt wurde. Friedwälder haben eine Vielzahl an Bäumen, deren Wurzelwerk als Grabstelle dient. Auf Waldfriedhöfen werden in der Regel keine Särge beigesetzt, deshalb ist vor der Beisetzung des Verstorbenen eine Kremation notwendig. Nach der Kremation kann die Asche in eine Urne gefüllt werden. Urnen für Friedwälder sind häufig aus Materialien, die sich mit der Zeit zersetzen und von der Natur biologisch abgebaut werden können.
Grabarten in einem Friedwald
Es ist möglich, sich einen eigenen Baum als Ruhestätte zu reservieren. Hier ist zu beachten, dass ein Baum im Friedwald normalerweise bis zu zehn Urnenplätze bietet. Diese können für die eigene oder für Urnen von Familienangehörigen genutzt werden. Bei Erwerb eines eigenen Baumes muss ein bestimmter Betrag gezahlt werden, der sich nach der Beschaffenheit und der Lage des Baumes richtet. Für die Beisetzung jeder Urne fallen zusätzliche Kosten an. Die Wahl eines einzelnen Grabstättenplatzes in einem Gemeinschaftsbaum ist häufig die günstigste Variante. In diesem Fall wird der Baum mit anderen Personen geteilt. In der Regel entfallen für die Gräber bei einer Baumbestattung die nachträglich Grabpflege. Diese wird entweder durch das Friedhofs- bzw. Waldpersonal vorgenommen, oder gänzlich der Natur überlassen.
Vorgehen bei einer Bestattung in einem Friedwald
Nach der Beisetzung erfolgt ein Eintrag im Register des zuständigen Friedwald. Dadurch ist der Baum für die nächsten 99 Jahre vor der Abholzung geschützt. Außerdem können bei eigenen Bäumen Plaketten angebracht werden, die neben den persönlichen Daten des Verstorbenen auch Abschiedssprüche beinhalten. In der Regel werden die Trauerfeiern in einem sehr kleinen Kreis abgehalten. Zudem wird die Beisetzung meist von einem Förster begleitet, der die Richtigkeit der Urnenbeisetzung verfolgt. Dadurch soll der Baum lange erhalten bleiben.